Donnerstag, 24. Januar 2013

Zeichen auf Abschied

Nur noch 10 Tage...
10 Tage und dann heißt es für mich Abschied nehmen. Abschied nehmen vom wundervollsten Ort auf der Welt, von meiner tollen WG, all meinen Freunden hier, von meiner Arbeitsstelle, meinen Bewohnern...
Nur der Gedanke daran ist für mich jetzt schon richtig schwer.

Letzte Woche habe ich angefangen meinen Bewohnern bei der Arbeit beizubringen, dass ich bald nicht mehr da sein werde und ich bald einen neuen Schritt in meinem Leben tun werde. Mittlerweile haben wir uns so aneinander gewöhnt, da ich einer von wenigen bin, der fünf Tage die Woche bei ihnen ist, sodass ich sie nicht verlassen möchte und für viele von ihnen wird der Abschied wohl auch nicht besonders leicht fallen.
das letzte mal beim Reiten...


Ebenfalls die Arbeiter sind mir richtig ans Herz gewachsen und zu richtigen Freunden geworden. So wollen diese mir nächste Woche gemeinsam mit den Behinderten ein kleine Abschiedsparty veranstalten :-)

Doch nicht nur die Arbeit werde ich sehr vermissen, sondern auch das ganze Land, die wunderschöne Stadt Jerusalem, die Sprache, meine Freunde, die Gemeinde und unzählige andere Dinge...
Vor allem aber wohl auch meine WG. Deshalb machten wir mit unserem Wandertrip auf dem "Gospel-Trail" von Nazaraeth nach Capernaum eine Art Abschlusstrip, an dem wir Israel, uns selbst und ein paar Wildtiere noch einmal von einer anderen Seite kennenlernten...


wunderschöne Landschaft im Norden Israels

 

wohl eines der letzten WG-Bilder -
ziemlich geschafft nach 65km
6 Monate voller Ereignisse, voller Erlebnisse verschiedener Art. Ein halbes Jahr in dem sich sehr viel für mich geändert hat; ein halbes Jahr, dass ich nie vergessen werde; ein halbes Jahr, welches ich gerne weiterführen würde, doch es wartet etwas neues auf mich.
So möchte ich jedem einzelnem danken, der mir diese Zeit so versüßt, so spannnend, so schön, so unglaublich und so unvergesslich gemacht hat!!

Israel es war/ist noch wunderbar!!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Besuch aus Deutschland

Letzte Vorbereitungen: Schlafsack oganisieren, Essen kaufen, Route planen, Bus raussuchen, packen...
Am Wochenende geht es auf einen echten Männertrip :-D Es ist mal wieder Zeit für einen WG-Ausflug...
So werden wir uns Freitag nach der Arbeit auf machen um zu wandern. 3 Tage in der Natur mit Zelt, Schlafsack und Campingkocher. Zum Abschluss meiner Zeit lernen wir Israel noch einmal von einer anderen Seite kennen und freuen uns schon auf die 65km Tour von Nazareth an den See Genezareth :-)

Doch in den letzten Wochen war auch wieder einiges los: Mein Bruder war zu Besuch wir verbrachten eine schöne Zeit mit wandern, schnorcheln, Jerusalem entdecken und noch vielem mehr.
Angefangen hat´s mit einer kleinen israelischen Geburtstagsparty, über einen Gemeindebesuch, Shabbatessen beim Rabbi und einer Rundführung durch die Altstadt Jerusalems.
Danach war Zeit für einen WG-Ausflug+friends: So machte sich die 8-Personen starke Tuppe auf ans Tote Meer und genoss Ende Dezember Badewetter.
Noch am selben Abend machten Thomas, Sarah und ich uns auf nach Masada und campierten dort eine Nacht in der Wüste um am nächsten Tag zu Sonnenaufgang auf die ehemalige Festung in Masada hochzulaufen, während der eine Teil der Truppe zurück nach Jerusalem fuhr und der andere weiter in den Süden nach Eilat.
Am nächsten Morgen hieß es also für uns drei um 5 Uhr morgens auzustehen und 450 Höhenmeter zu bewältigen um oben auf der fast 2000 Jahre alten Festung rechtzeitig einen atemberaubenden Sonnenaufgang anzuschauen.





Unterwegs mit dem Antitouristenrucksack :-D

Danach ging es für Thomas und mich ebenfalls weiter nach Eilat, wo wir wieder auf Benjamin und seine Freundin trafen. So verbrachten wir Silvester am Strand unter Palmen beim schnorcheln im Roten Meer :-) Um 23 Uhr ging´s dann los: Das Feuerwerk startet... Die Jordanier, die nur wenige Kilometer weiter im Osten leben, sind eine Stunde früher dran, weshalb wir gleich zwei Feuerwerke veschiedener Zeitzonen sehen durften.

Thomas und ich am Roten Meer
Unterwasserphotoshooting - leider etwas unscharf
Da mein Bruder danach für drei Tage selbst nach Jordanien fahren wollte, ging es für mich wieder zur Arbeit. So durfte ich Joav, einen unserer Bewohner, im Krankenhaus besuchen, wo er über sechs Wochen war. Letzte Woche wurde er aber Gott sei Dank wieder entlassen und wir freuen uns alle sehr ihn wieder unter uns zu sehen.

Ein besonderes Ereignis im Urlaub mit Thomas möchte ich noch hervorheben, denn ich könnte noch über einige andere Erlebnisse berichten: Bevor unser Urlaub mit Schneechaos und Entspannung im türkischen Bad zu ende ging, waren wir in Betlehem beim letzten Schafhirten (sehr lesenswerter Artikel: http://www.badische-zeitung.de/) eingeladen, da seine Tochter zusammen mit Beni´s Freundin in Dresden studiert.
Selten erlebte ich, trotz Armut, solch eine tolle Gastfreundschaft und Freude daran Fremde Leute in seinem Haus zu haben. Dazu erlzählte der Vater uns noch einen Teil seiner Lebensgeschichte und konnten es einfach nur genießen dort sein zu dürfen...

zu Besuch in Betlehem

Seit einer Woche geht´s nun wieder jeden Tag zur Arbeit und auch hier gibt es jede Menge zu erleben. Beispielweise erfuhr ich, dass einer meiner Bewohner ein wenig polnisch kann :-) und es ihm große Freude bereitet diese Sprache zu sprechen, was er wohl seit Jahren nicht mehr getan hat...
Einfach nur herrlich in zu hören: "jeden, dwa, trzy, cztery..."

So verabschiede ich mich wieder; bis zum nächsten Mal mit Erlebnissen von unserer kleinen Wanderung...


P.S.: noch ein Zeitungsartikel:  http://www.suedkurier.de/Alexander-kaempft-um-seinen-Brasilien-Einsatz --> Spendenhinweis