Sonntag, 21. April 2013

von Fufukuschelipups bis hin zur Taufe

Brasilien: ein Land, 200 Millionen Einwohner - eine ganz schöne Menge... Wo finden den so viele Leute etwas zu arbeiten?!
Ein kleiner Einstieg über den Alltag in Brasilien: In Brasilien gibt es für deutsche Verhältnisse sehr viele "unnötige" Arbeitsplätze!! Doch ist das schlecht? Ist es nicht vielleicht besser, dass jeder einzelne ein kleines Stück vom Kuchen abbekommt, anstatt die großen Firmen alles horten?! Wahrscheinlich sind diese "unnötigen" Arbeitsplätze diese, die die Schere zwischen Arm und Reich, welche in Brasilien ohnehin schon gewaltig ist, noch ein wenig zusammenhält...
Angefangen beim Busfahren - Ticketkaufen in Deutschland: man geht zu einem schönen elektronischen Kasten und zieht sich da raus was man will - Brasilien: an jedem Busterminal gibt es gleich mehrere Kassen, an denen ein Kassierer sitzt...
Zudem gibt es an jedem Terminal, die immer von mehreren Bussen angefahren werden, damit man hier umsteigen kann, haufenweise "Posso Ajudar Leute" (kann man helfen) die den Passagieren helfen sollen, ihre Busse zu finden und für Ordnung zu suchen. Deutschland setzt lieber auf unverständliche Durchsagen und an den Finger abzählbare Schalter...
Weiter geht die Reise... In Brasilien regnet es viel, die Natur wächst schnell. So kommt es dazu, dass das Gras am Straßenrand sehr oft gemäht werden muss. Deutschland: Ein großes Fahrzeug mit einem Rasenmäheraufsatz rückt an und ist innerhalb einiger Minuten mit der Arbeit fertig. Brasilien: ein 7-Mann-starkes Team rückt an... drei Personen mähen mit Rasentrimmern das Gras, während die anderen vier damit beschäftigt sind, Planen zu halten, damit die Grashälmchen nicht auf die Straße fallen.
Weiter geht´s im Tatico. Ein Einkaufsladen, etwa in der Größe eines Edeka oder Rewe. Deutschland: 2-3 Kassen die im akkord arbeiten und noch ein paar weitere Personen, die sich ums Regale einräumen und das Lager kümmern. Brasilien: 15 Kassen... oftmals noch mit einem extra Tüteneinpacker versehen erstrecken sich vor dem Ausgang des Landens. Doch die Anzahl der Kassen, hat keinesfalls etwas mit der Geschwindigkeit zu tun.
Noch ein letztes Beispiel, bevor es dann wieder zu mir geht... Selbst wir Freiwillige haben eine Putzfrau!!

So damit erstmal genug. In der letzten Zeit ist hier in Goiânia sehr viel passiert.
Wir haben seit 8 Tagen ein Haustier :-) ein kleines Albinokaninchen mit den wunderschönen Namen "Fufukuschelipups".
Kurzerhand bauten wir einfach ein Kaninchenstall aus einem alten Bett und eingekauften Draht :-D




Letztes Wochenende wahren wir auf einem "Encontro", auf deutsch einem Begegnungswochenende oder einem Evangelisationswochenende der Gemeinde. Einem Wochenende mit ca. 60 Teilnehmern und mindestens gleich vielen Mitarbeitern. Ich selbst war auch als Teilnehmer dabei, doch die meisten der anderen Freiwilligen hier, waren selbst bereits auf einem solchen Wochenende und diesmal als Mitarbeiter dabei.
Dies war ein Wochenende mit unglaublichen und unvergesslichen Erlebnissen. Wie oft sieht man, wie Menschen, die Drogenabhängig sind und Probleme sonstiger Art haben, die wir uns oft nicht vorstellen können, ihr ganzes Leben, aufgrund der frohen Botschaft, Jesu über den Haufen werfen und verändern.
Mehr dazu wird´s auf jeden Fall nochmal im nächsten Rundbrief geben...

Ganz beliebt in Brasilien und auch nicht all zu teuer sind hier in Brasilien auch All-you-can-eat Restaurants :-) Churrasco (Fleisch all-you-can-eat mit Büffet) ist praktisch das Nationalgericht. Dies haben wir auch schon einige Male gemacht. Am Sonntag nach dem Encontro gab´s dann eine neue Version: Pizza!! All-you-can-eat für umgerechnet etwa 8€... So laufen in diesen Restaurants immer ganz viele Kellner rum, mit verschieden Pizzastücken oder Fleischsorten und man kann sich dann immer etwas aussuchen. Einfach wunderbar!!

Am Tag danach ging es dann für uns dann zu einem Aquapark. Da ich im April Geburtstag hatte und einen Sack Zucker und einen Liter Milch dabei hatte zahlte ich nur etwas mehr als die Hälfte :-D
Ein Tag mit unglaublich viel Spaß, beim baden im Wasser der Quellen eines Vulkan...


Nach kalten Nächten beim Encontro und Aquapark, war die Woche für mich jedoch gelaufen... Ich war/bin krank. Mittlerweile ist der Husten aber auch schon fast weg. Jedoch mussten die Kinder im Projeto auf mich und ich auf sie für diese Woche verzichten :-(

Noch eine wunderbare Sache gibt es zu erzählen. Vor einigen Stunden habe ich mich taufen lassen:-) Bisher bin ich ja nur als Kind getauft wurden und so habe ich mich dafür noch einmal selbst entschieden :-)
Mein Taufspruch:

Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. Spr. 4, 18



Freitag, 12. April 2013

bald gibt´s wieder neues...

Gleich geht´s auf das "Encontro" :-) praktisch ein Evangelisationswochenende der Gemeinde. Etwa 14 Predigten in drei Tagen und noch viel weiteres Programm. Da bin ich echt mal gespannt was da alles auf mich zukommt. Ihr werdet es dann nach dem Wochenende mitbekommen.

Zudem noch mehr zu Arbeit mit Kindern in Brasilien und was ein Kaninchen damit zu tun hat...
Lasst euch überraschen

Freitag, 5. April 2013

Gleich ist mein Geburtstag!!

Gleich ist mein Geburtstag!! Gleich werde ich mal wieder ein Jährchen älter und bin dann mit meinen 19 Jahren hier immer noch einer von den Jüngsten...
Die Feier bleibt morgen aber wohl eher aus, da die Hälfte der anderen Freiwilligen nicht hier sind. Entweder in Brasilia, in Rio im Urlaub mit der Familie oder auf einem Kinderencontro der Gemeinde.

Da mein letzter Blogeintrag aber schon einige Wochen her ist, gibt es so einiges zu erählen und zu berichten.
Als ertstes: mein 1. Brasilienrundbrief ist raus :-) wer ihn also noch nicht erhalten hat oder noch bekommen möchte, kann mich gerne kontaktieren. Dazu gab´s auch in unserer Regionalzeitung wieder mal einen Artikel.



Bis auf meinen kleinen Urlaub in Porto Seguro mit Hélio ist mittlerweile hier in Goiânia ein wenig der Alltag angekommen. Dieser ist aber weiterhin sehr abwschslungsreich, da wenn 10 lustige deutsche Volontäre und eine ganze Meute, kleiner brasilianischer Kinder, sich um einen herum befinden, immer etwas spannendes passiert.

Hier einmal ein paar Eindrücke und Bilder von meiner Arbeit im Projeto Amar 2:

da kommen Erinnerungen auf!! Karottenziehen mit den Kindern :-)

Debby, eine ehemalige Freiwillige mit zwei der Kinder

das leckere Brasilianische Essen: Reis, Bohnen und Fleisch!! Das jeden Tag... aber es schmeckt immernoch ganz gut und hin und wieder kommt noch ein wenig Abwechslung, beispielsweise durch ein paar Nudeln rein

David, das wohl hyperaktivste und lustigste Kind, das ich je kennnen lernen durfte

Gitarrenunterricht - doch nun muss erstmal wieder selbst ein wenig gelernt werden, bevor ich den Kindern etwas zeigen kann


Mittagessen vor der Schule

Straßen in der Umgebung des Projetos - auf dem Weg zum Fußballplatz

Brasilianischer Regen...

da bilden sich immer richtige Flüsse auf der Straße


Das Land der Ronaldinhos und Kakas
Das mit ihrem Bruder einzige "blonde" Kind im Projeto
Doch auch neben der Arbeit ist immer viel los. So haben wir in den letzten 3 Wochen insgesamt drei Besucher in unserer WG gehabt: Tim, ein ehemaliger Freiwilliger, Damaris, Phillipp´s Schwester und Rainer, einer der das Projeto tatkräftig unterstützt und nun bereits zum dritten mal in den letzten 4 Jahren hier war.
Sie brachten/bringen in der letzten Zeit zusätzlich Abwechslung und Freude unter uns, zudem auch Tim und Rainer mit uns in das Projeto Amar 2 gegangen sind.

Desweiteren ging es für mich mit Hélio, unserem Betreuer, mit in seinen Familienurlaub nach Porto Seguro. So hieß es 10 Tage am Strand ausspannen und relaxen und gleichzeitig auch noch ein wenig Portugisisch lernen. Jedenfalls war es eine wunderbare Zeit, mit wunderschönen Stränden und einer super netten Familie die mich sehr schön aufgenommen hat!!

wunderschöne leere Strände - einfach malerisch


da wird wohl jemand richtig alt: 1. Geburtstag!! mit der ganzen Familie, Oma, Opa, Onkels, Mama und Papa
Wieder zuhause gibt es neben der Arbeit, der Gemeinde und dem Portugisischnterricht ist bei uns zuhause aber auch immer noch jede Menge anderes los.
So bauten wir beispielsweise einmal ein Dosentelefon vom 6. Stock zum Gebäude, wo die Mädels wohnen, gegenüber auf der anderen Straßenseite im 14. Stock.
Spielten dem anderen Apartment einen herlichen Aprilscherz: "brachen" nachts um 3Uhr in der Wohnung ein, stellten Möbel um, hängten Kakalaken auf, machten Farbstoff in den Duschkopf, uvm. Zur Entschädigung gab´s dann aber immerhin noch einen selbstgebackenen Kuchen.
Ostereier färben und gemeinsames Osterfrühstück, "Candlelight-3minuten-cupcake-dinner", Möbel bauen und umstellen, Strohhut werfen oder verstecken im Dunkeln zu spielen gehören zu einigen unserer lustigen Aktionen.



unsere Gemeinde - die Videria, auf deutsch die Weinstockgemeinde

jedesmal 5000 Besucher im Gottesdienst



Essen kochen für den deutschen Bibelkreis - 3kg Würstchen mit Kartoffelsalat
Buffet zum Osterfrühstück
Cupcake Runde Nr. 1
Spieleabend mit Waden-, Hände- und Nasenertasten

Nun ist aber erstmal wieder Wochenende. Endlich wieder Erholung vom Projeto und Schlaf nachholen, meinen Geburtstag feiern... Nächste Woche spiele ich dann zum ersten Mal Polnischlehrer und darf auch wieder fünf Tage ins Projeto zu den Kindern :-)
So verabschiede ich mich wieder und für den nächsten Eintrag müsst ihr garantiert nicht so lange warten...