Samstag, 8. Dezember 2012

Weihnachtstimmung?

Advent, Advent ein Lichtlein brennt...
Morgen brennt auch schon die zweite Kerze und von Weihnachtsstimmung ist hier kaum eine Spur. Bis auf meinen kleinen Adventskalender auf dem Tisch, der möglicherweise mit Weichmachern oder Mineralölspuren belastet ist, deutet hier wenig auf Weihnachten hin. Die Straßen sind zwar teilweise schön beleuchtet, aber diese Beleuchtung wird pünklitch, eine Woche vor Weihnachten, wieder abgehängt, da diese nur für Chankkua (ein 8 tägiges Fest der Juden zur Feier der Einweihung des 2. Tempels) aufgestellt wurden.
In einem Land mit nur 2% Christen gibt es nunmal andere Bräuche und Sitten und Weihnachten gehört nunmal nicht dazu. Hin und wieder trifft man auf einen kleinen Laden mit Weihnachtssachen doch der Tannenbaum hat Israel noch nicht erobert. Um doch etwas Weihnachtsstimmung ins Land zu bringen, wurde letzte Woche von der Erlöserkirche (eine deutsche evangelische Kirche) mitten in der Altstadt ein Weichnachtsmarkt veranstaltet. Ich selbst konnte daran leider nicht teilnehmen, da wir den 1. Dezember mit einem Freund, der sich mittlerweile wieder in Estland befindet, in Tel Aviv am Strand waren. Jedoch war der Weihnachtsmarkt nach Erzählungen von anderen aufrgrund mangelder Werbung eher ein Voluntärstreffen mit Glühwein bei 25°C.
Für uns ging es dann jedoch am Sonntag von Tel Aviv aus weiter nach Haifa zu einem weiteren Voluntärstreffen. Einem 3-tätigem Seminar für deutsche Voluntäre über religiöse und ethnische Minderheiten in Israel. Neben gutem Essen auf Kosten der deutschen Regierung gab es auch einiges zu lernen. So fuhren wir in verschieden Dörfer und bekamen Vorträge von den Einheimischen und konnten uns selbst mit ihnen unterhalten. Diese hatten teilweise sehr interessante aber auch teilweise sehr eigenartige Ansichten, Traditionen oder auch Sprachen. Was auch sehr schön zu sehen war, was der Israelische Staat alles dafür tut, damit diese Minderheiten in Israel in Harmonie mit der restlichen Bevölkerung leben kann, was nicht unbedingt selbstveständlich ist.
Dezemberwetter :-)



unsere Gruppe von 33 deutschen Voluntäre



im Bedouinendorf

Besichtigung einer Moschee - bei schon nicht merh ganz so gutem Wetter


bei den Drusen in ihrer alten Olivenpresse
der Dorfname heißt übersetzt: "sehr kalt", ist aber wohl immer noch weit aus wäremer als jeder Ort in Deutschland
wunderschöne Aussicht vom Drusendorf



In der Arbeit ist auch immer etwas los. Nächste Woche geht´s mit unseren Bewohnern - neben unseren normalen Auslfügen, wie zum schwimmen, reiten, in den Zoo - gleich auf zwei Chanukkapartys, zur Pantomimeshow und die Woche drauf noch in den russischen Zirkus. Das bedeutet für uns immer viel Arbeit, aber auch jede Menge Spaß.
Mittlerweile kann ich mich auch mit unseren Bewohnern ganz gut unterhalten, wodurch sich ganz andere Seiten meiner Arbeit aufzeigen. Nun kann man mit ihnen auch ein paar Späße machen und sie wirklich kennen lernen, anstatt nur ihr Verhalten zu studieren.
Nach vier Monaten habe ich mich auch schon ganz gut in das Leben mit den Behinderten integriert. So hatten wir letzte Woche eine neue "Testbewohnerin" für 3 Tage, um zu schauen, ob sie es sich vorstellen könnte zu uns ins Hostel zu ziehen. Diese 3 Tage waren sehr amüsant. Alle Bewohner waren sehr fasziniert von ihr, vor allem der männliche Part und ihr fließendes Mundwerk hat das auch noch verstärkt.
Als ich jedoch am zweiten Tag nach der Arbeit nach Hause gehen wollte und mich von allen verabschieden wollte schaut sie mich an und fragt: "Wohin gehst du denn so spät?" Sie dachte die ganze Zeit ich selbst würde auch auch im Hostel leben und sei unter den Behinderten wohl so ein junger Laufbursche und dachte nicht daran, dass ich dort arbeiten könnte. Mich selbst machte ihre Verwirrung fröhlich, da ich mich selbst nicht so von den Bewohnern abgrenzen will, sondern ihnen mehr ein Freund sein möchte.

bei der Arbeit :-)



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